Die Bedrohung durch Cyberangriffe in Deutschland ist deutlich gewachsen. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind inzwischen über 80% der deutschen Unternehmen Opfer einer digitalen Attacke geworden.

Ein häufiger Angriffsvektor ist das sogenannte Domain- bzw. Cybersquatting. Eine groß angelegte Studie des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum belegt, dass 49% der untersuchten Domains mit Markenbezug verdächtig sind. Doch was verbirgt sich hinter dieser Methode und wie können Sie Ihr Unternehmen vor damit verbundenen Angriffen schützen?

Verteilung der mit der Marke in Verbindung gebrachten untersuchten Domains

6%
new gTLD

z. B. .shop

26%
ccTLD

z. B. .de

68%
legacy gTLD

z. B. .com

Quelle: EUIPO, Focus on Cybersquatting: Monitoring and Analysis, Mai 2021

Der Begriff Domainsquatting, bzw. Cybersquatting, hat eine für das Internet vergleichsweise lange Historie. Bereits 1999 wurde in den USA das Gesetz „Anticybersquatting Consumer Protection Act“ (ACPA) erlassen. Es sollte die Registrierung oder den Handel von Domains unterbinden, die einer Marke oder einem Personennamen gleichen oder zum Verwechseln ähnlich aussehen.

Damit ist ein Teil des Begriffes, das sogenannte „squatting“, bereits erklärt. Es beschreibt die Besetzung von mit einer Marke verknüpften Domains mit dem Ziel, von diesen böswillig zu profitieren.

Welche Varianten des Domainsquattings gibt es?

Aktuell unterscheiden wir grob folgende Varianten:

Typosquatting
Übliche Vertipper, häufig abhängig vom verwendeten Tastaturlayout, sind die Basis von Typosquatting Domains. Beispielsweise makre.com oder narke.com

Combosquatting
Hier wird der Marke ein weiterer Begriff angehängt, wie z. B. marke-support.com

Homographsquatting
Bei diesen Domains wird sich zunutze gemacht, dass Zeichen in anderen Zeichensätzen (z. B. kyrillisch) den lateinischen Zeichen zum Verwechseln ähneln.

Levelsquatting
In diesem Fall werden sehr lange willkürlich erscheinende Domains registriert und die Marke als Subdomain vorweg gesetzt, wie z. B. support.marke.com.asjkdnaksjdna.com

Bitsquatting
Hier werden Domains registriert, die sich von der Marke nur in einem Bit unterscheiden. Dabei wird ein möglicher Hardwarefehler ausgenutzt, der es unter bestimmten Bedingungen ermöglicht, dass ein Bit im Speicher von einem Wert auf den anderen springt.

Die Ziele der Domainsquatter sind dabei vielfältig: angefangen beim gewinnbringenden Verkauf der Domain an den Markeninhaber, bis hin zur Verbreitung von Schadsoftware, z. B. über E-Mail, unter dem vertrauensvollen Mantel der imitierten Marke. Ein Teil der Cybersquatting-Websites werden außerdem dafür genutzt, gefälschte Waren zu vermarkten.

Die Konsequenzen aus der missbräuchlichen Verwendung der Marken sind unter anderem Imageschädigung, Schwächung der Marke, Vertrauensverlust und Umsatzverluste. Allein der deutschen Wirtschaft entstehen so nach Einschätzungen von Branchenverbänden jährlich Schäden in Höhe von 220 Milliarden Euro. Dies alles resultiert in einer Minderung der Wettbewerbsfähigkeit.

Wie kann Ihr Unternehmen vor Domainsquatting geschützt werden?

So vielfältig die Angriffsvektoren sind, so individuell sind auch die möglichen Präventivmaßnahmen. Von der Überwachung von Domainregistrierungen, die Ihre Marke enthalten, bis zur defensiven Registrierung von Domains. Bei inzwischen mehr als 1.500 unterschiedlichen Top-Level Domains können Domainregistrierungen – ggf. gleich für verschiedene Marken – jedoch schnell zu einem Fass ohne Boden werden. Als Experte beraten wir Sie rund um Ihr optimales Domainportfolio und den vollen Schutz für Ihre digitalen Marke(n).

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